Eindruck mit abDruck
Ob spezielle Hochzeitskarten, einzigartiges Kunstbuch oder Bierdeckel für den Verein: In diesem versierten Verarbeitungsbetrieb mit integriertem Buchdruck entstehen Produkte aus Karton, Kunststoff oder Leder.
Wer die grosse Halle betritt, sieht fleissige Menschen bei der Handarbeit und hört Maschinen rattern. Hier werde noch gearbeitet wie vor 50 Jahren, lacht Inhaberin Regula Jörin. Das sieht man den modernen Produkten und Erzeugnissen nicht an. Hier wird gestanzt, geformt, gedruckt, gerillt und geprägt. Heraus kommen Pop-up-Karten, Dokumentenmappen, Kartonverpackungen, Kalender, Bücher, Tüten oder Tragtaschen. Die Liste ist schier endlos.
Bereits ab einer Auflage
Das herausragendste Projekt war ein äusserst aufwendiges Buch mit Holzschnitten, erinnert sich Regula Jörin gerne. Doch auch einfachste Aufträge führt der 1997 gegründete Betrieb – seit 2001 als abDruck AG – gerne aus. Einzel- oder Kleinauflagen sind genauso möglich wie Serienfertigungen mit hundert oder tausend Stück. Nischenprodukte sind willkommen. Die Kundschaft umfasst Unternehmen, Druckereien, Vereine und Private. Auch Künstlerinnen und Künstler finden den Weg vermehrt zu abDruck. Die grössten Herausforderungen sind die Digitalisierung und die Online-Geschäfte. Hier will man in Zukunft nachziehen und einen Bestellservice realisieren.
Modern und sozial
Die Firmenphilosophie war schon immer modern. So haben hier auch sozial Schwächere eine Chance. Die Stellen zur Wiedereingliederung in den ersten Arbeitsmarkt sind stetig besetzt und auch Schülerinnen und Schüler der Oberstufe, welche als Disziplinarmassnahme ein «Time-Out» leisten müssen, finden den Weg in den familiären Betrieb. Das von der Suchmaschine betitelte «Verpackungsunternehmen» hat also auch im Innern ganz schön viel zu bieten. Damit schönste Drucksachen und eindrücklichste Veredelungen entstehen, benötigt es auch in Zukunft Fachwissen.
Berufsbild erhalten
Jedoch gibt es hier ein kleines Problem. Denn den Beruf des Buchdruckers gibt es nicht (mehr). Doch abDruck setzt sich für die Stärkung des Berufsstandes ein und plant deshalb ein Novum: In Zukunft sollen Kurse und Workshops angeboten werden, um das Know-how weiterzugeben, um Fachkräfte zu behalten. Regula Jörin ist davon überzeugt, dass das Analoge nicht verschwinden werde – im Gegenteil: Es bildet den Sprung zur digitalen Welt. Man denke bloss an den (gedruckten) QR-Code. Denn auch in Zukunft soll hier gerundet, gelocht, partiell kaschiert (fachsprachlich für «beleimt») und geschnitten werden. Sowie Vieles mehr. Für einzigartige Kundenwünsche. Und weil moderne Maschinen bestimmte Arbeitsschritte nicht ersetzen können.
Regula Jörin im Interview
Was macht für Sie ein «Macherbetrieb» aus?
Er ist mit Herzblut bei der Sache, verfügt über hohe Sozialkompetenz und liefert gute Qualität.
Welches sind Ihre Erfolgsfaktoren?
Kooperation statt Konkurrenz. Wir arbeiten teilweise auch mit Mitbewerbern zusammen. Man hilft sich aus, setzt auf die jeweiligen Kernkompetenzen. Ein weiterer Grund ist unsere Schnelligkeit. Dank kurzen Kommunikations- und Entscheidungswegen können wir rasche Abwicklungen gewährleisten.
Wo liegen die Stärken regionaler KMU?
Sicher in der Nähe zur Kundschaft und zur Region. Das Persönliche eben, man kennt einander. Es werden Arbeitsplätze und Lehrstellen geschaffen. Die Unternehmen sollten noch mehr zusammenhalten und sich gegenseitig berücksichtigen. So kann bestanden werden.
Ein abschliessender Satz zum Lezgo-Magazin?
Es ist eine ideale Präsentationsplattform für KMU, weil Print und Online verbunden werden. Das Lezgo ist ein sehr informatives Medium, hat eine gute Struktur und glänzt mit seinem modernen Layout. Hier spürt man das Herzblut.
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