3. Ausgabe, Februar 2023 – Lezgo-Reportage
abDruck AG, Unterentfelden

Eindruck mit abDruck

In dieser Heidelberger Buchdruckmaschine sind schon hunderttausende Produkte entstanden.

Ob spezielle Hochzeitskarten, einzigartiges Kunstbuch oder Bierdeckel für den Verein: In diesem versierten Verarbeitungsbetrieb mit integriertem Buchdruck entstehen Produkte aus Karton, Kunststoff oder Leder.

Wer die grosse Halle betritt, sieht fleissige Menschen bei der Handarbeit und hört Maschinen rattern. Hier werde noch gearbeitet wie vor 50 Jahren, lacht Inhaberin Regula Jörin. Das sieht man den modernen Produkten und Erzeugnissen nicht an. Hier wird gestanzt, geformt, gedruckt, gerillt und geprägt. Heraus kommen Pop-up-Karten, Dokumentenmappen, Kartonverpackungen, Kalender, Bücher, Tüten oder Tragtaschen. Die Liste ist schier endlos.

Bereits ab einer Auflage
Das herausragendste Projekt war ein äusserst aufwendiges Buch mit Holzschnitten, erinnert sich Regula Jörin gerne. Doch auch einfachste Aufträge führt der 1997 gegründete Betrieb – seit 2001 als abDruck AG – gerne aus. Einzel- oder Kleinauflagen sind genauso möglich wie Serienfertigungen mit hundert oder tausend Stück. Nischenprodukte sind willkommen. Die Kundschaft umfasst Unternehmen, Druckereien, Vereine und Private. Auch Künstlerinnen und Künstler finden den Weg vermehrt zu abDruck. Die grössten Herausforderungen sind die Digitalisierung und die Online-Geschäfte. Hier will man in Zukunft nachziehen und einen Bestellservice realisieren.

Bierdeckel, Karten mit Prägungen und Vieles mehr – bei abDruck ist fast alles möglich.

Modern und sozial
Die Firmenphilosophie war schon immer modern. So haben hier auch sozial Schwächere eine Chance. Die Stellen zur Wiedereingliederung in den ersten Arbeitsmarkt sind stetig besetzt und auch Schülerinnen und Schüler der Oberstufe, welche als Disziplinarmassnahme ein «Time-Out» leisten müssen, finden den Weg in den familiären Betrieb. Das von der Suchmaschine betitelte «Verpackungsunternehmen» hat also auch im Innern ganz schön viel zu bieten. Damit schönste Drucksachen und eindrücklichste Veredelungen entstehen, benötigt es auch in Zukunft Fachwissen.

Berufsbild erhalten
Jedoch gibt es hier ein kleines Problem. Denn den Beruf des Buchdruckers gibt es nicht (mehr). Doch abDruck setzt sich für die Stärkung des Berufsstandes ein und plant deshalb ein Novum: In Zukunft sollen Kurse und Workshops angeboten werden, um das Know-how weiterzugeben, um Fachkräfte zu behalten. Regula Jörin ist davon überzeugt, dass das Analoge nicht verschwinden werde – im Gegenteil: Es bildet den Sprung zur digitalen Welt. Man denke bloss an den (gedruckten) QR-Code. Denn auch in Zukunft soll hier gerundet, gelocht, partiell kaschiert (fachsprachlich für «beleimt») und geschnitten werden. Sowie Vieles mehr. Für einzigartige Kundenwünsche. Und weil moderne Maschinen bestimmte Arbeitsschritte nicht ersetzen können.

Regula Jörin im Interview

abDruck AG
Suhrenmattstrasse 34
5035 Unterentfelden

062 724 05 60
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abdruck.ch

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