Zuversicht und Risikobereitschaft
Barbara Borer setzt sich als Politikerin für das regionale Gewerbe ein. Sie trägt seit jeher eine unbändige Willenskraft sowie einen gesunden Optimismus in sich.
Das erklärt vielleicht auch, dass sie gleichzeitig als Unternehmerin – sie ist selbstständige Rechtsanwältin in der Aarauer Kanzlei leiser.meyer.müller –, als Politikerin – sie ist Grossrätin sowie SVP-Präsidentin der Ortspartei Holziken und der Bezirkspartei Kulm – und nicht zuletzt als Ehefrau und Mutter von drei Kindern – jeden Tag alles gibt. Gute Organisation ist hier alles. Energie tankt sie bei der Familie. Barbara Borer wurde 1983 geboren und wohnt mit ihrer Familie in Holziken.
Barbara Borer im Interview
Was macht für Sie ein «Macherbetrieb» aus?
Er darf nicht nur konzeptionell stark sein, sondern muss die Kraft, die Energie auch auf den Boden bringen. Messbare Erfolge zählen. Ein Betrieb, der echte Risikobereitschaft zeigt.
Haben Sie ein Lieblingsunternehmen in der Region und wenn ja, warum?
Als Konsumentin schätze ich besonders die Nähe zum Bauern, Beck und Metzger bei uns im Ort oder in der Nachbargemeinde. Das ist ein echtes Privileg. Faszinierend finde ich auch die – teils unscheinbaren – Firmen, die national oder gar international Spitzenleistungen erbringen.
Was verbindet Sie mit dem Gewerbe?
Als Unternehmerin und Macherin verstehe ich die Herausforderungen von Gewerbe und Handel. Als Privatperson bin ich Konsumentin, insbesondere von Spezial- und Fachgeschäften. Hier schätze ich die Qualität und den persönlichen Kontakt.
Wo sehen Sie aktuell die grössten Herausforderungen für regionale Betriebe?
Nach Corona und Krieg, was aktuell Lieferengpässe und hohe Rohstoffpreise zur Folge hat, erachte ich vor allem den Fachkräftemangel und die Nachfolgeregelung für KMU als Risiko.
Welchen Tipp geben Sie Unternehmerinnen und Unternehmern in der Region?
Sich untereinander zu vernetzen und austauschen. Der Dialog mit anderen bringt neue Chancen.
Sie sind Rechtsanwältin in einer Aarauer Kanzlei. Welche Veränderungen begegnen Ihrer Branche?
Wir sind ein «Papierbusiness», ich selbst bin viel forensisch tätig. Trotz unserer Grösse als kleine, aber feine Kanzlei, ist die Digitalisierung von Dokumenten und Arbeitsabläufen eine stetige Herausforderung. Vor allem Sicherheit und Stabilität sind hier Thema. Ich schätze Papier sehr, muss und will mich aber nicht kategorisch mit Gewohnheiten zufriedengeben.
Wo liegen die Stärken der regionalen KMU?
Sicher in ihrer Innovationsstärke und ihrer «Swissness», auch regional. Regionale Betriebe sind zentral für die Schweizer Wirtschaft. Als Politikerin wünsche ich mir daher für die Gewerbetreibenden weiterhin Zuversicht und Risikobereitschaft.
Welches sind die Chancen für das Gewerbe? Wagen Sie einen Zukunftsblick?
Die Krise als Chance zu sehen – immer wieder. Der stetigen Veränderung positiv gegenüberzustehen. Einen hybriden Arbeitsalltag als Ressource zu betrachten. Sich für ein nachhaltiges Wirtschaften einzusetzen.
Wie setzen Sie sich als Politikerin für Gewerbebetriebe ein?
Als Mitglied im Grossen Rat Aargau (Justizkommission) seit 2020 mache ich mich für einen schlanken Staat und eine möglichst geringe Belastung für Unternehmen und private Steuerzahler stark. Das gelingt vor allem dadurch, gewisse Projektstellen oder andere Kostentreiber gar nicht erst entstehen zu lassen. Auch stehe ich regelmässig mit anderen Gewerbetreibenden im Austausch, um die Bedürfnisse der regionalen Betriebe bestmöglich zu verstehen.
Ein abschliessender Satz zum Lezgo-Magazin?
Es ist eine super Plattform und der hybride Ansatz trifft den Zeitgeist.